Gewölbter Schildkörper

Photo: Ausgangsmaterialien

  • 2 Holzplatten
  • 500 g wasserfester Holzleim
  • Stoff

Die Holzplatten müssen etwas größer sein als der Schild am Ende sein soll, da durch die Wölbung der Durchmesser abnimmt. Die benötigte Größe ist auch abhängig vom Randschutz. Wenn noch ein Seil hinzukommt, muss der Holzkörper entsprechend kleiner sein.

In diesem Fall habe ich folgende Holzplatten verwendet:
Eine Pappel-Platte 1300 g
Eine Birken-Platte 1775 g

Photo: Zeichenwerkzeuge (Stabzirkel, Lineal, Zirkel, Stift) Folgendes wird angezeichnet: Die Mitte (für eine Bohrung),
die Positionen für die Einschnitte, damit eine Wölbung möglich wird,
der Radius des Buckels, damit Leim gespart werden kann.
Und weil gerade ohnehin angezeichnet wird:
Der Radius des Buckels plus ca. 5 cm (bis dahin wird dann eingeschnitten)
und der Radius des Schildes, damit die Ecken abgeschnitten werden können.



Zeichnung: Was angezeichnet werden soll In der Zeichnung sind alle Linien eingezeichnet, aber nur die blauen Linien werden gesägt.










Photo: Werkzeug fürs Ausschneiden (Stichsäge, Raspel, Gehörschutz) Beim Zuschneiden sollte darauf geachtet werden, dass die Bretter nicht zu sehr ausreißen.
Die Ecken werden einfach nur entfernt.
Die Einschnitte sind etwas komplizierter. Ihre Außenbreite ist abhängig vom Durchmesser des Schildes, innen sind sie immer so breit, wie das Sägeblatt eben ist. Bei einem 80er-Schild ist der Einschnitt ca. 1,2 cm breit und nimmt ebenso zur Mitte ab.

Übertrieben dargestellt sehen die Einschnitte so aus:

Zeichnung: Schematische Darstellung eines Einschnitts


Photo: Schildgenerator / Pressform Teilweise habe ich nach dem Zuschneiden noch die Schnittkanten mit der Raspel korrigiert.
Dazu habe ich ab und zu die Bretter schon mal probeweise an die Form angelegt, um zu schauen, ob der Lückenschluss bei den Einschnitten stimmt. Das Loch für den Griff wird noch nicht geschnitten.

Bei meinem Beispielschild hat sich das Gewicht durch den Zuschnitt wie folgt verändert:

Gewicht der Pappel-Platte: 1025
Gewicht der Birken-Platte: 1400

Photo: Ausgangsmaterial fürs Kleben (Schildgenerator, Holzleim, Spachtel, Schraubzwingen, Leim-klemmen) Für das Kleben benötigen wir neben der Pressform (Schildgenerator) noch folgende Werkzeuge: 16 große Schraubzwingen mit einer Spannweite von mindestens 20 cm, 16 kleine Schraubzwingen, 32 Unterlegbrettchen für die Schraubzwingen und einige Leimklemmen, sowie einen Spachtel mit Zacken.

Bevor mit dem Leimen begonnen wird, sollte das Zusammenschrauben der Form mit den Brettern einmal geübt werden. Dabei kann dann auch festgestellt werden, ob der Lückenschluss der Einschnitte auch unter Pressung wirklich passt oder ob es zu Verwerfungen kommt.

Photo: Schildgenerator unter Spannung Die Bretter werden nacheinander auf der Zentralschraube des nach außen gewölbten Formteils aufgelegt, sodass die Einschnitte versetzt zu der oder den vorherigen Schichten liegen. Bei zwei Brettern eben mittig bei drei jeweils um 1/3 versetzt.
Dann wird der nach innen gewölbte Formteil auf die Schraube aufgesetzt, dabei wird der Sitz der Bretter kontrolliert und korrigiert. Danach werden die Formteile durch die Schraube verbunden.
Dann werden erst die Lamellen mit den großen Schraubzwingen verpresst. Immer abwechselnd die gegenüberliegenden Lamellen und dann die dazwischen liegenden Lamellen.

Danach werden die kleinen Schraubzwingen auf das Schild geschraubt. Dabei werden kleine Bretter zum Schutz untergelegt.
Zu guter Letzt können Leimklemmen verwendet werden, um weitere Positionen niederzudrücken.

Wenn das probeweise geklappt hat: Alles wieder auseinander.

Photo: Schildholz mit Leim bestrichen Nun den Leim gleichmäßig auftragen, sodass die Platte gut bedeckt ist. Die Mitte, wo das Griffloch sein wird, kann frei bleiben.
Das Auftragen des Leims erfolgt am besten mit einem gezackten Spachtel.

Und nun das Ganze noch mal zusammenschrauben, dabei können nun durch den Leim die Bretter zueinander verrutschen, das soll verhindert werden.

Nach dem Verschrauben muss der Schildgenerator einige Tage ruhen, damit der Leim durchtrocken kann.
Da es sich um eine große Fläche handelt, lasse ich das Ganze meist eine Woche ruhen.

Nach dem Trocknen werden alle Schrauben wieder gelöst und der Schild hat inzwischen seine gewölbte Form.

Photo: Ausgangsmaterial fürs Kleben (Holzleim, Klebeband, Spritze für Leim) Benötigt wird eine Spritze mit einer größeren Spitze (1,2 mm) und etwas Klebeband.

Damit können nur kleine Lücken und Fehler korrigiert werden. Sollten Lücken entstanden sein, können diese damit verfüllt werden. Dies kann einige Zeit in Anspruch nehmen, je nachdem wie sauber das Kleben mit dem Schildgenerator vorher geklappt hat.

Bei meinem Beispielschild war das Gewicht nach dem Kleben 2558 g.

Photo: Schildkörper nach dem Glätten und Korrigieren Nach dem Kleben kann nun der endgültige Durchmesser festgelegt werden. Also Durchmesser: Anzeichen, aussägen und Kanten für den entsprechenden Rand entgraten. (Für einen Rohhautrand abrunden, für einen Lederrand nur leicht abrunden)

Des Weiteren ist es sinnvoll, alles noch mal etwas zu glätten. Dies kann mit einer Schleifmaschine oder mit Schleifpapier erfolgen.

Bei meinem Beispielschild war das Gewicht nach den Korrekturen 2380 g.


Photo: Ausgangsmaterial fürs Kleben (Schildkörper, Stoff, Holzleim, Spachtel) Um den Stoff aufzukleben, wird wieder der Stoff, der Kleber, ein gezackter Spachtel und eine Teigrolle benötigt.










Photo: Schildkörper mit Stoff beklebt und Teigrolle zum Glätten}} Der Stoff wird zunächst grob in Form geschnitten. Dann wird wieder Leim auf den Schild aufgetragen, sodass der Schild gut bedeckt ist. Danach wird der Stoff aufgelegt, glattgestrichen und mit der Rolle angepresst.
(Die Rolle sollte nach dem Vorgang direkt gereinigt werden, sonst ist es sehr schwierig, sie zu reinigen.) Das Anpressen sollte in den ersten 15 Minuten regelmäßig wiederholt werden.

Danach muss der Leim einen Tag trocknen.


Photo:Schildkörper von innen mit noch losem Stoffrand Der Stoffüberstand kann nun so abgeschnitten werden, dass noch ein Umschließen des Randes möglich ist. Dies stabilisiert den Rand zusätzlich. In den meisten Fällen sollten das ca. 2 cm sein.









Photo: Schildkörper von innen mit geklebtem Stoffrand Danach wird der Stoffrand Stück für Stück mit Leim bestrichen und um den Schildrand gelegt.









Photo: Schildkörper von vorn, fertig mit Stoff beklebt Das Ganze muss dann wieder trocknen und damit ist der Schildkörper dann fertig.

Bei meinem Beispielschild wog das Ganze dann 3030 g.









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  • Zuletzt geändert: 2023-12-19 13:26
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