Schildbuckel Schwärzen

Photo: Geschwärzter Schildbuckel Um einen Buckel zu schwärzen wird neben dem Buckel noch Öl und ein Hitzequelle (zum Beispiel ein Brenner oder eine Esse) und eine Zange benötigt.

Immer daran denken den Buckel vor dem Schwärzen schon zu bohren.

Ich bevorzuge das Schwärzen mit dem Brenner, da es einfacher zu Hause umgesetzt werden kann und weniger gefährlich ist.
Bei größeren Gegenständen (wie z.B. Helmen) ist es zudem deutlich einfacher zu kontrollieren. Bei kleineren Gegenständen (wie z.B. Lamellen für einen Lamellar) bevorzuge ich die massentaugliche Abfertigung in 20er-Bündeln in der Esse.

Um den Buckel zu schwärzen, muss zu nächst der Buckel mit dem Öl bestrichen werden, so dass die Oberfläche vollständig bedeckt ist.

Als Öl bevorzuge ich Leinöl. Dies deckt recht gut ab und verharzt nahezu vollständig, sollte es vorkommen, dass der Schwärzvorgang nicht gänzlich abgeschlossen wird. Es ist aber auch möglich, andere Öl zu verwenden oder auch Bienenwachs. Vor allem für das nachträgliche Bestreichen eignet sich Bienenwachs.

Dann wird der Buckel langsam mit dem Brenner erhitzt. Dabei wird immer von dicken oder kantigen Stelle zu dünnen, glatten Stellen vorgegangen. Der Farbverlauf beim Erwärmen:

  • Das Öl wird gelblich und flüssiger. Achtung es kann dabei erhitztes Öl abtropfen. ca. 100-200°C
  • Das Öl wird dunkel und bräunlich ca. 200-250°C
  • Das Metall wird rötlich ca. 260°C
  • Das Metall wird purpurrot ca. 270°C
  • Das Metall wird violett ca. 280°C
  • Das Metall wird dunkelblau-schwarz ca. 290°C - diese Temperatur wollen wir beim schwärzen erreichen und keine höhere.
  • Das Metall wird blaugrau ca. 340°C - ab hier misslingt das Schwärzen
  • Das Metall wird grau ca. 360°C

Sollte zu sehr erhitzt worden sein, kann manchmal die Stelle noch mit Öl abgekühlt und so der Schwärzvorgang gerettet werden. Meist muss dann aber von vorn begonnen werden.

Das Vorgehen von dick nach dünn dient dazu, von der Stelle, die viel Energie benötigt, zu der, die wenig benötigt, vorzugehen, damit beim Erwärmen der dicken Stelle die Dünneren nicht überhitzt werden.

Beim Erwärmen mit dem Brenner sollte immer darauf geachtet werden, wohin die Flamme zeigt. Dies kann als Wärmerichtung bezeichnet werden. Es hat entscheidende Auswirkungen darauf, wie die Flamme das Werkstück erwärmt und ob dabei die Blumen auf dem Balkon abgebrannt werden. 😛

Nachdem der Buckel überall auf die nötige Temperatur gebracht und somit geschwärzt wurde - ein abschnittsweises Vorgehen in einem Zug ist dabei sinnvoll - sollte der Buckel noch einmal ganz mit Öl bestrichen werden. Dies stellt noch einmal sicher, dass alle Stellen bedeckt sind und somit vor Korrosion geschützt.

Dann muss der Buckel abkühlen.

Nach dem Abkühlen kann noch das Restöl mit einem Lappen entfernt werden.

Hier wird zunächst ein Behälter mit Öl bereitgestellt, in dem der Buckel vollständig eingetaucht werden kann. Dann wird der Buckel im Feuer auf eine gleichmäßige, dunkelrote Glühfärbug gebracht. Das sind ca. 700°C, mehr ist nicht nötigt.

Sobald dies geschehen ist, wird der Buckel unter ständiger Bewegung in den Ölbehälter getaucht. Achtung beim Eintauchen kann sich das Öl entzünden! Die Bewegung ist nötig, damit eventuell entstandene Gasblasen abgestreift werden und eine regelmäßige Schwärzung erfolgt.

Diese Methode ist eher geeignet für Kleinteile, wie die teile eines Lammelars. Es können dann auch Bündel aus Kleinteilen erhitzt und getaucht werden.

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  • Zuletzt geändert: 2020-12-27 11:42
  • von Falke